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Die Ortsgruppe Groß-Umstadt im Naturschutzbund Deutschland (NABU) befasst sich seit vielen Jahren mit der Pflege alter Streuobstbestände
in und um Groß-Umstadt. Natürlich werden dabei auch Neuanpflanzungen vorgenommen. So wurden allein im Raum Groß-Umstadt in den vergangenen zehn Jahren mehr als 5000 neue Hochstämme gepflanzt, überwiegend Apfel- und Birnbäume, aber auch Hauszwetschgen, Walnuß und Speierling.

Des Weiteren befassen sich die Vorstandsmitglieder des NABU Groß-Umstadt mit der Erfassung und Erhaltung seltener Pflanzen und Tierarten in ihrem Einzugsbereich, aber auch mit der Untersuchung und Kartierung aller einheimischen Amphibien (Kröten, Frösche, Salamander). Dabei wurde beispielsweise festgestellt, dass es intakte Gewässer für die Brut (den Laich) dieser Lurche nur noch im geschlossenen Waldgebiet bzw. an dessen Rändern gibt. Gerade an der Verbreitung unserer einheimischen Amphibien lässt sich in vielfacher Weise ablesen, ob sich unsere heimischen Stillwässer (Tümpel und Teiche) noch in einem naturnahen Zustand befinden.

In den vergangenen Jahren wurden die einheimischen Spechte (Schwarz-, Grün-, Grau-, Mittel- und Zwergspecht) erfasst, lediglich der häufigere Große Buntspecht wurde davon ausgenommen. Des weiteren wurden über einen längeren Zeitraum die Wiesenbrüter (Wachtel, Kiebitz, Wiesenpieper u.a.) untersucht, wobei festgestellt wurde, dass diese Arten in ihrem
Bestand sehr zurückgegangen sind. Wo jedoch ein größeres zusammen-
hängendes Wiesenareal in seinem ursprünglichen Zustand erhalten
werden konnte, hat sich sogar wieder der Weißstorch angesiedelt. So
im "Hehnes" westlich von Semd, wo ein errichteter Storchenhorst sofort angenommen wurde und in den vergangenen Jahren regelmäßig Bruten ausgeflogen sind.

Natürlich kümmern sich die Verantwortlichen des NABU Groß-Umstadt auch um die letzten Bestände der Haus- und Stallschwalben (Mehlschwalbe und Rauchschwalbe). Dabei ist besonders die Aufklärung der Bevölkerung gefragt, denn die oft am Haus auftretenden Verschmutzungen lassen sich durch
das Anbringen von sog. Kotbrettern weitgehend verhindern. Der Naturschutzbund bietet seit Jahren die kostenlose Montage solcher Vorrichtungen an, wobei die Materialkosten von der Stadt Groß-Umstadt bezuschusst werden.

Die NABU Ortsgruppe Groß-Umstadt führt alljährlich etwa zehn Exkursionen für die einheimische Bevölkerung durch. Auf Wunsch werden auch für bestimmte Gruppen (Kindergärten, Schulklassen, Vereine) besondere Führungen in Schutzgebiete oder naturkundliche Schwerpunkte angeboten. Nicht zu vergessen sind die monatlichen Zusammenkünfte in der Gaststätte "Zur Krone" in Semd, wo immer interessante Vorträge über einheimische Pflanzen und Tiere, aber auch Reiseberichte über ferne Länder vorgestellt werden. Natürlich werden bei diesen Treffen auch Beobachtungen über Änderungen in der heimischen Fauna und Flora bekannt gegeben und eventuell auftretende Probleme erörtert.

Auskünfte zu allen Gesichtspunkten, welche die heimische Natur betreffen, geben die örtlichen Naturschutzbeauftragten bzw. die Vorstandsmitglieder des Naturschutzbundes Groß-Umstadt.

Das Programm über Exkursionen und Vorträge finden Sie auf unserer Webseite. 

Leider beklagt auch der NABU Groß-Umstadt, wie viele andere Vereine, das fehlende Interesse des Nachwuchses. In einer Zeit wo Computer, Internet und Spielkonsole eine Flucht in die virtuelle Welt so einfach machen, fällt es schwer sich mit realen Problemen des Umweltschutzes auseinander zu setzen. So besteht zurzeit der Vorstand zu 50% aus Rentnern und eine Jugendgruppe fehlt gänzlich. Das dies nicht im Sinne des NABU Groß-Umstadt sein kann liegt auf der Hand und so gehört der Aufbau einer Jugendgruppe zu den zukünftigen Zielen.
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